Der Kambo Frosch

Mit bis zu 12 cm Körpergröße ist der nachtaktive Riesenmakifrosch (lat. Phyllomedusa bicolor) der größte Laubfrosch Südamerikas.

Sein Vorkommen erstreckt sich von Peru und Brasilien über Ecuador, Kolumbien, Venezuela über franz. Guyana bis nach Bolivien.

Er zählt derzeit nicht zu den gefährdeten Tierarten und hat keine Fressfeinde. Es besteht jedoch die Gefahr dass sein natürlicher Lebensraum durch das immer weitere Vordringen des Menschen in den Regenwald bedroht wird.

Traditionell kommt die „Froschimpfung“ (Vacina da Floresta)  hauptsächlich in Brasilien und Peru zum Einsatz. Vor allem bei den Stämmen der Huni Kuin, Amahuaca, Katukina, Kulina, Yawanawá, Matses, Marubo and Mayoruna kommt Kambo regelmässig zur Anwendung.  

Seinen Namen verdankt der Frosch den gut ausgebildeten Fingern, mit denen er, ähnlich einem Maki-Affen, erstaunlich gut klettern kann.

Er lebt hoch oben in den Baumkronen des Regenwaldes und begibt sich meist nur zur Fortpflanzung in Bodennähe.

Nach erfolgreicher Paarung rollen die Weibchen ihr Gelege in Blättern über dem Wasser ein. So sind sie vor Feinden und vor Austrocknung geschützt. Nach 8-10 Tagen schlüpfen Kaulquappen aus ihren "Laubnestern" und 

fallen ins daruntergelegene Wasser wo sie dann zu Fröschen heranwachsen.

 

Die Gewinnung von Kambo

Ich arbeite ausschliesslich mit ethisch korrekt geerntetem Kambo. Meist vom indigenen Stamm der Matsés.

Die Matsés leben am Javari Fluss entlang der bolivianisch-peruanischen Grenze. Sie ernten Kambo mit Respekt und größter Vorsicht. Die Matses sehen den Riesenmakifrosch seit Jahrtausenden als Lehrer und Heiler.

In ihrem Glauben würde es die Naturgeister, die sie als Verbündete sehen, erzürnen wenn dem Frosch Schaden zugefügt werden würde.

Kambo wird meist bei Sonnenuntergang „geerntet“ wenn sich die Frösche über den  Igarapes (Wasserläufen) versammeln. Die Matsés lokalisieren die Frösche aufgrund ihres markanten Rufes. Sie lassen sich ganz leicht von den Bäumen nehmen, da sie aufgrund fehlender Fressfeinde keine Angst oder Fluchtverhalten zeigen. 

Sie werden mit Pflanzenfaserschnüren an den Extremitäten in einer X-Form, an vier im Boden verankerten Holzstöcken angebunden. Mit einem Holzspatel wird ein Teil des Sekretes vorsichtig abgeschabt und auf ein kleines Brettchen aufgebracht wo es dann getrocknet wird.

 

Die Matsés achten darauf dass ausreichend Sekret auf dem Frosch verbleibt, sodass er weiterhin vor potentiellen Fressfeinden geschützt ist. Danach wird er völlig unbeschadet freigelassen.

Die Schnüre hinterlassen für einen Zeitraum von mehreren Monaten eine weisse „Markierung“ an den Froschbeinen. Sollte in diesem Zeitraum ein Frosch nochmals aufgelesen werden, wird er nicht nochmals „gemolken“. So ist gewährleistet das der Frosch immer ausreichend geschützt bleibt